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Nachlese // Jenseitsvorstellungen im Islam

In der Guardini Galerie stehen vor zwei blauen Gemälden 4 Frauen: Marie-Charlotte Merscher und Heike Neubrand vom KDFB Berlin, die Referentin Prof. Dr. Mira Sievers und Dr. Patricia Löwe, Geschäftsführerin der Guardini Stiftung.

Prof. Dr. Mira Sievers (3. v. l.) und die Veranstalterinnen (v.l.) Marie-Charlotte Merscher und Heike Neubrand vom KDFB Berlin sowie Dr. Patricia Löwe, Geschäftsführerin der Guardini Stiftung.

28.11.2023

Was steht im Koran über das Jenseits? Warten im Paradies Jungfrauen auf die Tugendhaften? Über diese und weitere Fragen sprach Prof. Dr. Mira Sievers am 28. November vor rund 25 Teilnehmenden bei einer Hybridveranstaltung in der Berliner Guardini Galerie und auf Zoom. Die Juniorprofessorin für Islamische Theologie der Humboldt-Universität zu Berlin studierte als eine der ersten in Deutschland das Fach Islamische Theologie und ist für ihre Forschung mehrfach ausgezeichnet worden.
Der Glaube an das Jenseits, so Sievers, sei für den Islam elementar. Eines der ältesten Themen im Koran sei das Gericht. In dessen Moment werde alles gewahr: Selbsterkenntnis und Auflösung der Schöpfung. Ins Paradies gelängen die, die mehr gute als schlechte Taten begangen und denen Gott ihre Sünden verziehen habe. Der Koran beschreibe es – beruhend auf altarabischen und biblischen Vorstellungen – als Gegenentwurf zur diesseitigen Welt: materieller Luxus und ewig grüne, fruchttragende Natur. Auch von Paradiesjungfrauen sei im Koran die Rede, weiblichen Wesen, „die ihre Blicke niederschlagen“, „mit Augen mit hohem Schwarz-Weiß-Kontrast“, den „Vollbusigen“. Sie entsprächen einem altarabischen Schönheitsideal. Dass es sich hierbei um androzentrische Rede handele, sei erst in der Moderne thematisiert worden. Die feministische Koranauslegung abstrahiere davon und stelle die Gottesnähe ins paradiesische Zentrum.
Der Abend war zugleich der Abschluss der Reihe „Himmel, Hölle, Paradies – Jenseitsvorstellungen in den Weltreligionen“ des KDFB Berlin in Kooperation mit der Guardini Stiftung.

Eine Kooperation der Guardini Stiftung e. V. und des Katholischen Deutschen Frauenbundes Diözesanverband Berlin e. V. (KDFB Berlin)
Über die Reihe „Himmel, Hölle, Paradies: Jenseitsvorstellungen in den Weltreligionen“: Was passiert im Fegefeuer? Warten im Paradies Jungfrauen auf die Tugendhaften? Wie sieht der Himmel für Frauen aus? Ist es in der Hölle heiß? Was macht Gott im Jenseits? Wie können wir heute glaubwürdig vom Jenseits sprechen? Braucht Glaube überhaupt Jenseitsvorstellungen? Antworten geben Expert*innen verschiedener Disziplinen.

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Der 1909 gegründete Katholische Deutsche Frauenbund Diözesanverband Berlin e.V. (KDFB Berlin) ist ein unabhängiger Frauenverband. Seine Mitglieder gestalten Politik, Gesellschaft und Kirche mit. Sie setzen sich für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, geschlechtergerechte Bezahlung, die Förderung von Frauen in Führungspositionen und das Diakonat der Frau ein. Vorsitzende ist die Politikerin und langjährige erste Ausländerbeauftragte Berlins Prof. Barbara John.
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