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Bistumstag 2022: Kein weiter so!

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Berlin/Potsdam, 31.08.2022

Jetzt die Weichen stellen für Geschlechtergerechtigkeit in der katholischen Kirche

Mit einer Mahnwache fordert das Aktionsbündnis Maria 2.0 Berlin die Leitung des Erzbistums Berlin auf, sich für eine geschlechtergerechte Kirche zu positionieren. Die Mahnwache findet am 4. September 2022 ab 11 Uhr auf dem Bassinplatz in Potsdam statt.

Vor 300 Jahren wurde in Potsdam die erste katholische Gemeinde nach der Reformation auf dem heutigen Gebiet des Erzbistums Berlin gegründet. Während in Politik und Gesellschaft im Laufe der letzten 100 Jahren langsam Wege beschritten wurden und werden, um die Gleichberechtigung der Geschlechter voranzubringen, patriarchale und diskriminierende Strukturen zu reflektieren sowie traditionelle Rollenbilder aufzubrechen, ist die katholische Kirche starr in absolutistisch-patriarchalen Hierarchien und diskriminierenden Strukturen. Nach wie vor sind Frauen*[1] im Erzbistum Berlin und in der gesamten katholischen Kirche in zentralen Bereichen unsichtbar, unterrepräsentiert und werden von grundlegenden Aufgabenfeldern und Entscheidungsprozessen strukturell ausgeschlossen.

Das damit einhergehende Dilemma spiegelt sich auch im Programm des Bistumstages: während im Podiumsgespräch „Katholische Kirche – Motor oder Bremsklotz auf dem Weg in eine geschwisterliche und schöpfungsverantwortliche Zukunft“ verschiedene Vertreter*innen aus Kirche, Politik und Gesellschaft über die Zukunft der Kirche diskutieren, werden als Hauptakteure des Festgottesdienstes drei Männer mit ihren kirchlichen Rängen aufgeführt. Diskutieren können alle, aber wenn es um Entscheidungen und die Sakramente geht, heißt es: Brüder ja, Schwestern Fehlanzeige! Von einer geschwisterlichen Zukunft sind wir weit entfernt.

Wir Frauen* und Männer* von Maria 2.0 Berlin verstehen Geschwisterlichkeit als Auftrag und Chance für die Kirche. Konsequente Geschlechtergerechtigkeit und ein klares Bekenntnis zur Schöpfungsvielfalt sind Voraussetzung dafür. Zahlreiche Studien belegen, dass die gleichberechtigte Teilhabe aller Geschlechter am politischen, wirtschaftlichen und öffentlichen Leben Voraussetzung für nachhaltige Entwicklung ist. Wer Frauen* stärkt, handelt im Sinne aller. Das gilt genauso für die Kirche. Frauen* müssen im Erzbistum Berlin und in der Weltkirche gleichberechtigt mitwirken. Für eine geschwisterliche Zukunft muss das Ziel der gleichberechtigte Zugang und die paritätische Besetzung aller kirchlichen Dienste und Ämter sein, einschließlich aller Weiheämter.

Wir fordern mit unserer Mahnwache die Bistumsleitung daher erneut dazu auf, sich bei allen anstehenden Entscheidungen auf Bistumsebene, der bevorstehenden 4. Tagung des Synodalen Weges und bei der Weltsynode klar und konsequent zu Geschlechtergerechtigkeit und Schöpfungsvielfalt zu bekennen und die Weichen für eine geschwisterliche Kirche zu stellen. Kein weiter so!

Für Gespräche vor Ort stehen wir gern zur Verfügung, möchten aber bewusst nicht durch einen Aktions- und Infostand an der nach außen suggerierten Buntheit, Vielfalt und Harmonie mitwirken.

Das Aktionsbündnis Maria 2.0 Berlin hat sich im Frühjahr 2019 gebildet. Ihm gehören Frauen* und Männer* an. Es ist Teil der bundesweiten Bewegung Maria 2.0 und organisiert Aktionen für Geschlechtergerechtigkeit in der katholischen Kirche in und um Berlin.

Maria 2.0 Berlin unterstützt von:

Ökumenisches Frauenzentrum Evas Arche e. V.

Katholischer Deutscher Frauenbund Diözesanverband Berlin e. V.

Katholische Frauengemeinschaft Deutschland Diözesanverband Berlin e. V.

Betroffeneninitiative Ost

[1] Frauen* umfasst: Frauen, inter, nichtbinäre, trans und agender Menschen

 

Die PM zum Download

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Der 1909 gegründete Katholische Deutsche Frauenbund Diözesanverband Berlin e.V. (KDFB Berlin) ist ein unabhängiger Frauenverband. Seine Mitglieder gestalten Politik, Gesellschaft und Kirche mit. Sie setzen sich für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, geschlechtergerechte Bezahlung, die Förderung von Frauen in Führungspositionen und das Diakonat der Frau ein. Vorsitzende ist die Politikerin und langjährige erste Ausländerbeauftragte Berlins Prof. Barbara John.
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