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„Katholisch, feministisch, unbequem“: 70 Gäste feiern am Tag der Diakonin Frauen im Haus Helene Weber

Diözesanratsvorsitzende Dr. Karlies Abmeier, Anja Pfeffermann, Bettina Jarasch und die Vorsitzende des KDFB Berlin, Prof. Barbara John (v.l.).

28.05.2024

„Katholisch, feministisch, unbequem“: Unter diesem Motto luden Diözesanrat, kfd und KDFB Berlin am Gedenktag der Hl. Katharina von Siena zum Tag der Diakonin am 29. April in das Haus Helene Weber ein. Schwerpunktthema dieses Jahr: „Frauen in der Politik“.

Dr. Karlies Abmeier, Vorsitzende des Diözesanrates, begrüßte neben 70 Gästen Anja Pfeffermann, Pressesprecherin der Landesvertretung von Nordrhein-Westfalen in Berlin, sowie Bettina Jarasch, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus. Eingangs betonte Dr. Abmeier: „Politik und Kirche sind eine viel zu ernste Sache, um sie allein den Männern zu überlassen.“

Moderator Marcel Hoyer begrüßte Bettina Jarasch, langjährige Vorsitzende des Pfarrgemeinderats der Gemeinde St. Marien Liebfrauen in Kreuzberg, als „bekannteste Katholikin in der Landespolitik“ und stellte die Frage, ob Veränderungen in der Politik oder in der Kirche schwerer zu verwirklichen seien. Jarasch bekannte, dass sie den Kampf um Gleichberechtigung in der Kirche und den Kampf um die Frauenweihe als härter einstufe als die politische Arbeit. Damit umzugehen und auch Veränderungen anzustoßen, koste Kraft. „Wir haben nur eine begrenzte Lebenszeit – ich habe mich bewusst für die Politik entschieden. Hier habe ich größere Möglichkeiten, zu gestalten“, sagte Jarasch.

Auch Anja Pfeffermann bewegt sich in Politik und Kirche – sie arbeitet seit vielen Jahren im Bereich der politischen Kommunikation und ist Mitglied des Diözesanrates der Katholiken und im Zentralkomitee der Katholiken. „Je nachdem, was man gestalten möchte – und ich will gestalten –, kann es sowohl in der Kirche wie auch in der Gesellschaft schwer sein, etwas zu erreichen“, sagte Pfeffermann. Im Scheitern, auch im politischen, sei ihr der Glaube wichtig und helfe ihr, das Scheitern nicht persönlich zu nehmen: „Glaube ist Kompass, Kirche ist Heimat.“ Als „ Schutz und Rückkoppelung“ bezeichnete Bettina Jarasch ihren Glauben: „Das hilft, die Wichtigkeit des Amts nicht mit der Wichtigkeit der eigenen Person zu verwechseln.“

„Nicht nur vor der Kirche beten“: Streik muss Druck erzeugen

Wie kann man Veränderungen in der Kirche erreichen? Streik wäre laut Bettina Jarasch ein denkbares Mittel. Dieser müsse aber auch Druck erzeugen. „Es hilft nicht, nur vor der Kirche zu beten, Frauen sollten sich vielleicht auch mal an den Altar stellen“, sagte Jarasch. Im Anschluss an das Gespräch nutzten die Gäste die Gelegenheit zum Austausch im Haus Helene Weber.

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Der 1909 gegründete Katholische Deutsche Frauenbund Diözesanverband Berlin e.V. (KDFB Berlin) ist ein unabhängiger Frauenverband. Seine Mitglieder gestalten Politik, Gesellschaft und Kirche mit. Sie setzen sich für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, geschlechtergerechte Bezahlung, die Förderung von Frauen in Führungspositionen und das Diakonat der Frau ein. Vorsitzende ist die Politikerin und langjährige erste Ausländerbeauftragte Berlins Prof. Barbara John.
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