Digitaler Vortrag zum Thema Mental Load // Raus aus dem unsichtbaren Stress!
Wie lässt sich Care-Arbeit sichtbar machen und fair-teilen? Wie können wir To-do-Listen kürzen, Verantwortung für Alltags- und Familienorganisation teilen und Freiräume schaffen? Was muss politisch geschehen?
Antworten auf diese Fragen erhielten die 96 Teilnehmer*innen des digitalen Vortrags „Die Frau fürs Leben ist nicht das Mädchen für alles“ von Mental-Load-Expertin Laura Fröhlich am 10. September. Zur Veranstaltung eingeladen hatten der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) Berlin und Hedi Kitas – Kitas im Erzbistum Berlin – Zweckverband der katholischen Kirchengemeinden.
Der Mental Load, die mentale Belastung durch Alltagsaufgaben, ist besonders für Frauen oft ungeheuer groß. Dies ist den Betroffenden allerdings meist gar nicht bewusst. Auch gesellschaftlich ist der Mental Load weithin unsichtbar – und es gibt – im Gegensatz zur Lohnarbeit – für Fürsorgearbeit keinerlei angemessene Wertschätzung, geschweige denn eine Entlohnung. Deshalb stehe ein wichtiger Perspektivwechsel an erster Stelle: „Machen Sie sich zur eigenen Priorität!“, sagte Autorin Laura Fröhlich in ihrem empowernden Vortrag.
Um Fürsorgearbeit in der Partnerschaft besser aufzuteilen, müsse der Mental Load erst sichtbar gemacht werden. Hierfür eigne sich beispielsweise die „Post-it-Methode“, bei der alle Aufgaben zunächst einmal aufgeschrieben und dann delegiert oder ggf. auch entfernt werden können. Regelmäßige Küchenmeetings mit dem Partner/der Partnerin könnten dazu beitragen, das Mental Load Problem – das auch auf problematischen gesellschaftlichen Strukturen beruht – auf der Beziehungsebene anzugehen. Wenn der Partner/die Partnerin nicht mitziehe oder man von vorneherein Alleinkämpfer*in sei, komme dem Aufbau von Netzwerken große Bedeutung zu.