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„Immerhin machen sich Machos heute lächerlich“

Vor dem Roll-up des KDFB Berlin stehen links Dr. Isabelle Ley, stv. Vorsitzende des KDFB Berlin, und Prof. Dr. Christina von Braun

Dr. Isabelle Ley (l.), stv. Vorsitzende des KDFB Berlin, und Prof. Dr. Christina von Braun im Haus Helene Weber.

23.05.2023

Die Kulturwissenschaftlerin, emeritierte Professorin, Autorin und Filmemacherin Dr. Christina von Braun war am 9. Mai 2023 im Rahmen des KDFB-Formats „Frauenleben“ im Haus Helene Weber zu Gast. Die Veranstaltungsreihe widmet sich bewegten und bewegenden Frauen, wirft einen Blick auf Herausforderungen und Erfolge in ihrem Leben, auf gesellschaftliche Strukturen und Aufbrüche.

Das Gespräch mit Dr. Isabelle Ley, der stellvertretenden Vorsitzenden des KDFB Berlin, beleuchtete unter anderem von Brauns Zeit als Filmemacherin in Paris und ihre Erfahrungen als erste deutsche Professorin für Gender-Studien. Damals, so von Braun, taten sich Feministinnen, Einzelkämpferinnen, aus 20 Disziplinen an der Humboldt Universität zusammen, um die Gender Studies als inter- oder transdisziplinären Studiengang einzuführen – ein Novum in Deutschland: „Der gemeinsame Nenner, der alle zusammenhielt und motivierte, war der Widerstand dagegen, dass Frauen generell aus dem Wissenschaftsbetrieb herausgehalten werden sollten.“ Der Marsch durch die Institutionen glückte: 1997 wurden die Gender Studies offiziell eröffnet. 2012 war von Braun dann maßgeblich beteiligt an der Gründung des Selma Stern Zentrums für jüdische Studien Berlin-Brandenburg.

Am Schluss der Veranstaltung wurde klar: Nach 12.000 Jahren Patriarchat müssen wir dicke Bretter bohren. Auch und insbesondere aufgrund des aktuellen Backlashes in der Geschlechterpolitik weltweit. „Immerhin“, stellte von Braun lakonisch fest, „Machos machen sich heute lächerlich, haben nicht mehr so viel Flair wie früher.“

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Der 1909 gegründete Katholische Deutsche Frauenbund Diözesanverband Berlin e.V. (KDFB Berlin) ist ein unabhängiger Frauenverband. Seine Mitglieder gestalten Politik, Gesellschaft und Kirche mit. Sie setzen sich für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, geschlechtergerechte Bezahlung, die Förderung von Frauen in Führungspositionen und das Diakonat der Frau ein. Vorsitzende ist die Politikerin und langjährige erste Ausländerbeauftragte Berlins Prof. Barbara John.
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