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Schlagfertigkeit: Ein Plädoyer für den Humor

Foto: Pixabay

11.09.2019

Buchstäblich verschlägt es einem angesichts eines unpassenden Spruchs bisweilen die Sprache. Wie Frauen Schlagfertigkeit trainieren können, darüber tauschten wir uns Anfang September bei einem unserer Kneipengespräche mit Coach Sabine Schreiber aus. Im Interview mit ihr fassen wir die wichtigsten Fragen zusammen.

Warum ist Schlagfertig erstrebenswert?

Die ideale Kommunikation findet natürlich auf Augenhöhe statt. Aber wenn ich eine verbale Attacke empfange, möchte ich mich wehren können. Typische Situationen sind Anmache im Club oder auf der Straße und Provokationen am Arbeitsplatz. Hier bedeutet Schlagfertigkeit, sich zu positionieren, und den Mut zu haben, sich zu zeigen.

Muss ich also wissen, wer ich bin, um schlagfertig zu sein?

Es ist gut, die eigenen Glaubenssätze zu kennen. Möchte ich nicht kontern, weil ich als Zicke gelten könnte oder aggressiv wirke? Als Frau gerät man leicht in die Nettigkeitsfalle. Denn es gilt noch immer ein Frauenbild, in dem frau nicht aneckt.

Muss Schlagfertigkeit denn verbal stattfinden? Wie wäre es mit einem Achselzucken?

Alles funktioniert, Hauptsache, ich fühle mich beim Kontern souverän und gut. Wichtig ist, die Situation selbst gestalten zu können, ob verbal oder mit Körpersprache.

Gibt es ein paar Kontersprüche, die immer funktionieren?

Natürlich gibt es ein paar Erste-Hilfe-Aussagen: „So so“, „Ach was“, „Wie schön für Sie“. Ins Leere laufen lassen ist eine gute Strategie, denn wenn ich auf Provokationen antworte, nehme ich sie damit überhaupt erst ernst. Doch im Arbeitsleben ist es ratsam, sich irgendwann klar zu positionieren.

Wie sehen Konter-Strategien aus?

Sachlich mit Gegenfragen reagieren, auf ähnlich schlechtem Niveau das Verhalten spiegeln oder Humorvolles entgegnen. Mit Humor zu reagieren ist die Königsdisziplin und zeugt von Intelligenz und Souveränität.

Wie kann ich Schlagfertigkeit trainieren?

Es lohnt sich zum Beispiel, auf eine nicht gekonterte Provokation, im Nachgang verschiedene Antworten zu formulieren und aufzuschreiben. Frauen können sich auch entsprechende Sätze parat legen, die für viele wiederkehrende Situationen passen. Die eigene Haltung ist am Ende das Wichtigste.

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Der 1909 gegründete Katholische Deutsche Frauenbund Diözesanverband Berlin e.V. (KDFB Berlin) ist ein unabhängiger Frauenverband. Seine Mitglieder gestalten Politik, Gesellschaft und Kirche mit. Sie setzen sich für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, geschlechtergerechte Bezahlung, die Förderung von Frauen in Führungspositionen und das Diakonat der Frau ein. Vorsitzende ist die Politikerin und langjährige erste Ausländerbeauftragte Berlins Prof. Barbara John.
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