KDFB thematisiert religiöse Symbole
„Für eine Begegnungs- anstatt einer Verbotskultur“: KDFB thematisiert religiöse Bekleidung und religiöse Symbole
bei der „Langen Nacht der Religionen 2018“
Bereits zum zweiten Mal hat sich der Katholische Deutsche Frauenbund Berlin e.V. (KDFB Berlin) an der „Langen Nacht der Religionen“ beteiligt. Anlässlich der siebten Auflage der Aktion widmete sich der KDFB am 8. September 2018 dem Thema „Religiöse Bekleidung“. Im ersten Teil des Abends stellten Gäste verschiedenen Glaubens ihre Bekleidung vor und erläuterten unter Moderation von KDFB-Referentin Heike Neubrand deren Bedeutung. Zu Gast waren Reb Jan Aaron Hammel, Direktor des Institutes für den Jüdischen Dialog der Religionen für Toleranz und Verständnis; Schwester Theresa-Maria Neuhaus, Franziskanerin; Iman Andrea Reimann, Vorsitzende des Deutschen Muslimischen Zentrums Berlin und Amarjeet Singh von der Sikh-Gemeinde Berlin. Sie standen anschließend auch zum persönlichen Gespräch mit den rund 50 Besucherinnen und Besuchern im Haus Helene Weber zur Verfügung.
Den zweiten Teil des Abends bildete ein Podiumsgespräch mit dem Titel „Welche religiösen Symbole verträgt unsere Gesellschaft?“, das die KDFB-Vorsitzende Prof. Barbara John moderierte. Die Schule müsse ein neutraler Ort sein, führte Rechtsanwalt Walter Otte, Mitinitator und Sprecher der Initiative Pro Berliner Neutralitätsgesetz und Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft Säkulare Grüne, aus. Kein Kopftuch, keine Kippa, kein Kreuz: Das Berliner Neutralitätsgesetz ist das schärfste in Deutschland und verbietet strikt religiöse Symbole an Schulen. Ausgenommen sind lediglich Berufs- und Abendschulen, weil die Schüler dort schon älter und deshalb weniger beeinflussbar seien. Die Initiative Pro Berliner Neutralitätsgesetz setzt sich dafür ein, dass das Gesetz weiter gilt und stellt die damit gewährleistete Gleichbehandlung aller Religionen in den Vordergrund. Die Lehrerin und Autorin Ferestha Ludin sieht Kopftuchträgerinnen in der Debatte hingegen anhand von Äußerlichkeiten unter Generalverdacht gestellt. Sie plädierte für eine „Begegnungs-, anstatt einer Verbotskultur“. Die engagierten Diskussionen zeigten die Brisanz des Themas auf, das einer sachlichen und ausgewogenen Debatte bedarf.